Angefangen bei den ganzen Bezeichnungen. Es gibt zahlreiche Begriffe rund um einen natürlichen Umgang mit der Fruchtbarkeit - doch was steckt hinter den Begriffen? Hier mal eine Übersicht.
Alles Überbegriffe, die aussagen: Die Frau/das Paar beobachtet den weiblichen Zyklus, wertet diesen aus und nutzt die Erkenntnisse über die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage der Frau um eine Schwangerschaft anzustreben oder zu vermeiden. Natürlich verhüten bedeutet im engsten Sinne, man nimmt keine mechanischen, chemischen oder hormonellen Hilfsmittel dazu. Praktisch sieht es aber so aus, dass viele die fruchtbaren Tage der Frau ermitteln und diese dann mit mechanischen Verhütungsmethoden überbrücken (bspw. Kondom oder Diaphragma). Diese Überbegriffe sagen noch nichts darüber aus, WIE genau natürlich verhütet wird.
Anhand der Zykluslänge wird der wahrscheinlichste Zeitpunkt des Eisprungs abgeschätzt. Je mehr Zyklen für die Auswertung zur Verfügung stehen, desto genauer werden die Aussagen. Voraussetzung: Regelmässige Zyklen. (Die Erkenntnisse von Knaus und Ogino legten den Grundstein, dass die heutigen symptothermalen Methoden entwickelt werden konnten).
Anhand der Zykluslänge wird der wahrscheinlichste Zeitpunkt des Eisprungs abgeschätzt. Je mehr Zyklen für die Auswertung zur Verfügung stehen, desto genauer werden die Aussagen. Voraussetzung: Regelmässige Zyklen. (Die Erkenntnisse von Knaus und Ogino legten den Grundstein, dass die heutigen symptothermalen Methoden entwickelt werden konnten).
Die Temperatur wird morgens vor dem Aufstehen gemessen. Anhand des Temperaturanstiegs, der rund um den Eisprung passiert, wird ausgewertet.
Täglich prüft die Frau das Zervixsekret. Je nach Konsistenz und Farbe befindet sich die Frau in der unfruchtbaren oder fruchtbaren Zeit des Zyklus.
Der Mann zieht den Penis aus der Scheide, kurz bevor der Samenerguss erfolgt.
Die Frau misst ihre Aufwachtemperatur und beobachtet gleichzeitig ihre Fruchtbarkeitssymptome, z.B. ihr Zervixsekret oder die Beschaffenheit ihres Muttermundes (beides verändert sich im Laufe des Zyklus). Das SYMPTOM (Zervixflüssigkeit/Muttermund) wird in KOMBINATION mit der TEMPERATUR ausgewertet und so die fruchtbare und unfruchtbare Zeit bestimmt. Für diese Auswertung gibt es unterschiedliche Regelwerke (siehe nächster Abschnitt).
NFP, NER oder auch die "Symptothermale Methode" sind keine geschützten Begriffe. Symptothermal bedeutet zwar immer, dass das fruchtbre Zeitfenster anhand des Zervixsekrets/Muttermunds UND der Temperatur ermittelt wird, aber nicht WIE. Dazu braucht es die konkreten Regelwerke. In den letzten Jahrzehnten entstanden einige solche Symptothermalen Methoden, die sich in ihren Auswertungsregeln jeweils mehr oder weniger unterscheiden. Auch ist die Sicherheit der jeweiligen Regelwerke unterschiedlich gut untersucht und belegt.
Im deutschsprachigen Raum sind vor allem zwei grosse Regelwerke bekannt: "Natürliche Familienplanung nach Sensiplan" und "Natürliche Empfängnisregelung nach Rötzer". Da diese beiden bereits in ihren Namen die Begriffe NFP und NER verwenden, werden die Methoden meistens auch mit diesen Überbegriffen gleichgesetzt. Obwohl also NFP und NER eigentlich alle natürlichen Methoden (also auch Billingsmethode, Kalendermethode, Coitus Interruptus etc.) umfassen, so wird im allgemeinen Sprachgebrauch inzwischen von NFP (gemeint Sensiplan) und NER (gemeint Rötzer) als konkrete Methoden gesprochen. Wichtig dabei ist zu verstehen, dass die Begriffe NFP und NER aber auch für andere Auswertungsregeln als nur Sensiplan und Rötzer verwendet werden können. Dies ist vor allem relevant, wenn es z.B. um Apps geht. Wenn dort steht "Auswertung nach NFP", bedeutet dies nicht automatisch, dass die App nach den Regeln von Sensiplan auswertet.
Wie sicher nun die verschiedenen Methoden und Regelwerke denn nun sind, kannst du direkt im nächsten Artikel weiterlesen...